„Der Sommerurlaub liegt bei vielen von Ihnen schon längere Zeit zurück und bis zu den Weihnachtsfeiertagen
ist noch ein Stück Weg zu gehen. Der Herbst fordert in vielerlei Hinsicht unser Durchhaltevermögen.
Dabei ist es wichtig, Zeiten und Plätze zum Ausruhen zu finden. Körper und Geist brauchen Pausen
– Inseln. Diese können ganz unterschiedlich sein, denn unsere Ruhebedürfnisse sind ganz verschieden.
Wichtig ist nur, dass wir uns die Zeit dafür nehmen. Jeder von uns spürt trotz Urlaub noch die Anstrengungen
und Herausforderungen, die hinter uns und leider auch wieder vor uns liegen. Wir leben in einer
geschäftigen Welt, die zusätzlich von Krieg, Pandemie, Klimawandel und beunruhigenden politischen
Entwicklungen geprägt ist und oft müssen wir unsere Pausen wie Termine planen. Aber wir werden von
Gott dazu ermutigt, denn sie gleichen einer Tankstelle, ohne die unsere Reise sonst zu Ende wäre.
Im Prediger 3 Vers 1 steht: „Alles hat seine Zeit und jegliches Vornehmen seine Stunde.“
Dankbar habe ich folgende Geschichte gelesen und möchte sie Ihnen auf den Weg durch den Herbst
mitgeben: „Ein Jäger fand eines Tages den Apostel Johannes dabei, dass er auf dem Boden saß und mit
einer zahmen Wachtel spielte. Der Jäger äußerte sein Erstaunen darüber, dass ein so ernster Mann seine
Zeit mit einer so nutzlosen Tätigkeit verschwende. Johannes blickte auf und fragte: „Warum ist der
Bogen, den du über die Schulter trägst, nicht gespannt?“ „Wenn ich ihn immer straff gespannt hielte“,
erwiderte der Jäger, „würde die Sehne ihre Geschmeidigkeit und Spannkraft verlieren.“
„Eben aus diesem Grund spiele ich mit dem Vogel“, antwortete der Apostel. „Wir müssen das segensreiche
Geheimnis finden, uns dort ausruhen zu können, wo wir uns gerade befinden.“ Nicht immer können
wir uns den Ort unserer Pausen-Insel aussuchen, aber ich möchte sie ermutigen, sich eine solche
in ihrem Lebens – und Arbeitsumfeld zu suchen. Sie sind wichtig für uns und für die uns anvertrauten
Menschen. Darüber hinaus schaffen sie in uns Freiräume für die weihnachtliche Vorfreude.“

Ihr Peter Hugo

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