„…wow our lives have changed forever.“ (…unser Leben hat sich für immer verändert)
Diese Nachricht einer guten Bekannten aus den USA erreichte mich Anfang April.
Haben Sie sich das im Geheimen auch schon oft gewünscht? Dass sich Ihr Leben ändert, Sie möchten
aus der „Normalität“, dem Alltag, der Schnelllebigkeit ausbrechen? Ich erwische mich jedenfalls des
Öfteren dabei. Seit Februar sind wir ausgebrochen, mussten wir ausbrechen.
Homeoffice, Videokonferenzen, FFP2 Masken und Mund-Nasen-Schutz (MNS), Mindestabstand,
Hygieneregeln, Krisenstab, Hand- und Flächendesinfektion, Kittel und Handschuhe. Keine Besuche,
keine Veranstaltungen, kein Gaststättenbesuch, kein Theater oder Kino. Ist das nun die neue „Normalität“,
die ich im Geheimen wünschte? Nein und Ja!
Die neue „Normalität“ zeigte mir nämlich auch eine andere Seite. Von ca. Ostern bis Pfingsten fühlte
ich mich nach der Arbeitszeit wie in einer anderen Welt, einer ruhigeren Welt. Unsere Familie hatte
kaum Termine, wir hatten Zeit zum Spielen und Lesen, Zeit, uns gegenseitig zuzuhören, Zeit, anderen
eine Freude zu machen, Zeit, dankbar zu sein, dass wir in Deutschland so wenig Infektionen haben
und ich erinnerte mich an eine Liedstrophe aus meiner Chorzeit.:
„Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit – nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufrieden sein können.“
Auszug aus dem Vorwort von P. Hugo